Die diesjährigen Jahresbestemeister mit Landeswirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Kammerpräsident Andreas Ehlert.
HWK Düsseldorf
Meisterfeier 2018: Ehrung der Jahresbesten mit Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und Kammerpräsident Andreas Ehlert.

Pressemitteilung Nr. 21 a vom 22.4.201869. Meisterfeier mit Wirtschaftsminister Pinkwart

Steigende Absolventenzahlen bei der bedeutendsten Aufstiegsfortbildung für Nichtakademiker

Die Meisterausbildung behauptet an Rhein, Ruhr und Wupper ihre Vormachtstellung als bedeutendste Führungsqualifikation im gewerblichen Mittelstand. An der Düsseldorfer Meisterschule, der größten in der Republik, bestanden im vergangenen Jahr 979 Handwerkerinnen und Handwerker in 31 Meisterberufen eine Meisterprüfung - drei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "Seit fünfzehn Jahren pendelt die Zahl der Meisterabsolventen im Kammerbezirk stabil um die eintausend. Ungeachtet der immer kleiner werdender Alterskohorten im typischen Meister-Alter zwischen 23 und 33 und einem ungebrochenen Run auf die Hochschulen und in immer mehr Studiengänge hat die Meisterfortbildung ihren Rang als klassischer Weg der Aufstiegs-Fortbildung für Handwerker glänzend verteidigt", ordnete der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf Andreas Ehlert die Entwicklung auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der 69. Meisterfeier der HWK ein. 766 männliche und 213 weibliche Nachwuchs-Führungskräfte nahmen am Sonntag in der Düsseldorfer Stadthalle die begehrten Urkunden in Empfang. 20 von ihnen erhielten als jahresbeste Prüflinge ihre Meisterbriefe auf offener Bühne aus den Händen von Landesminister für Wirtschaft, Industrie, Digitalisierung und Energie Prof. Andreas Pinkwart, der auch die Festrede vor mehr als 2.000 geladenen Gästen hielt.

Eine Umfrage der Kammer unter allen Absolventen hatte zuvor einmal mehr auch die herausragende Stellung der Meisterfortbildung als Unternehmerschule bestätigt: Annähernd jeder zweite Jungmeister (48 %/ Vorjahr: 46,0%) wolle danach  einen Betrieb gründen oder übernehmen oder habe diesen Schritt bereits vollzogen. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Wiederholte Umfragen über mehrere Prüfungsjahrgänge hinweg lassen im Übrigen erkennen, dass die Qualifizierungskette Lehrling - Geselle - Meister - Ausbilder auch künftig funktionieren wird: Aktuell 80,5 % der Absolventen bekunden danach, künftig selbst Nachwuchs ausbilden zu wollen.

284 erfolgreiche Prüfungsteilnehmer machten ihren Abschluss im Ausbauhandwerk, 223 im Kraftfahrzeuggewerbe, 184 in der Branchengruppe Personenbezogene Dienstleistungen (u.a. Friseure),128 in einem Metall- und Elektroberuf und 96 im Gesundheitsgewerbe (Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Orthopädieschuhmacher, Orthopädietechniker und Zahntechniker). Bemerkenswert: Auch in den sogenannten Zulassungsfreien Handwerken, in denen der Meistertitel für eine selbstständige Gewerbeausübung freiwillig ist (z. B. Maßschneider, Raumausstatter oder Gebäudereiniger), stiegen die Absolventenzahlen auf 67 (Vorjahr 61) an. Der Anteil der weiblichen Absolventen kletterte ebenfalls - allerdings nur leicht - auf 21,8 %. "Handwerkerinnen stellen das größte zu wenig ausgeschöpfte Meister- und Gründerpotenzial. Hier wäre noch mehr Dynamik nötig, auf Basis einer breiten, gesellschaftswirksamen Kampagne mit gezielter Förderung und curricularer Flankierung an den Schulen", nahm Ehlert auch die Politik in die Pflicht.

Der Meistertitel bleibt im Übrigen ein weltweit begehrter Titel: 83 Jungmeister sind ausländischer Herkunft (Quote 8,5 %, Vorjahr 7,5 %); darunter 29 Frauen. Die "internationalen Meister" kommen aus der Türkei (32) und weiteren 20 Staaten, darunter die Herkunftsländer Iran und Irak; aber auch ein Argentinier und ein Meisterschüler aus den Vereinigten Arabischen Emiraten haben den global hochrespektierten Abschluss erworben. Im Kammerbezirk selbst stechen diese Regionen durch be-sonders zahlreichen Meisternachwuchs hervor: die Kreise Mettmann (88) und Neuss (73), Düsseldorf (72), die Kreise Wesel und Viersen (je 65) sowie Duisburg (55), Essen (46) und Wuppertal (35).

"Unser Land darf sich auf eine neuen Meisterjahrgang freuen, der führen, Menschen ausbilden und beschäftigen und sich am Markt beweisen will. Eine herausragende Chance dazu bieten die bis zu 10.000 Betriebe, die in den kommenden Jahren qualifizierte Nachfolger suchen. Wir wollen und müssen deshalb möglichst viele Jungmeister für die Optionen der Selbstständigkeit und der Betriebsnachfolge aufschließen und werden den Gründungsschritt - auch digital - noch weiter vereinfachen", kündigte Ehlert an.

Konrad Alexander Europawahl

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