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Pressemitteilung Nr. 35 vom 4.8.2020Nah dran, schnell erreichbar und entscheidend wirksam

Handwerkskammer hat wiederholt erfolgreich Nachbesserungen beim Land erkämpft

Nordrhein-Westfalen war im Corona-Lockdown NRW unter den ersten Bundesländern, die die staatliche Soforthilfe ausbezahlten, und das erste, dass eine aus Eigenmitteln aufgestockte und auf mittlere Unternehmensgrößen bis 50 Mitarbeiter erweiterte Zuschusshilfe gewährte - und das ganz unbürokratisch; Bewilligung und Auszahlung erfolgten in den meisten Fällen binnen vier Tagen. Die Handwerkskammer Düsseldorf spielte bei der raschen und unkomplizierten Unterstützung eine nicht unmaßgebliche Rolle. „Der Entscheidung, bei der Zuschussförderung auf Schnelligkeit zu setzen, auch mittlere Unternehmensgrößen einzubeziehen und einen vereinfachten Antrags- und Auszahlungsmodus zu wählen, waren wiederholte Videokonferenzen mit Ministerpräsident und Wirtschaftsminister vorausgegangen, in denen wir intensiv um den Verfahrensweg und die Konditionen gerungen haben. Umgekehrt haben wir als Kammer unsere Mitwirkung bei der Information und Beratung der Selbstständigen zum Antragsverfahren zugesagt“, berichtet Kammerpräsident Andreas Ehlert aus der dramatischen Phase der Unternehmens- und Beschäftigungssicherung kurz nach Erlass der Kontaktbeschränkungen.

„Wir haben hier gerade mit der Handwerkskammer Düsseldorf in den zurückliegenden Wochen mit ganz kurzem Draht zueinander im Wortsinn wirklich zusammengearbeitet! Vertrauensvoll, wunderbar…“, brachte Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher am 18. Mai in einem Interview mit dem „Deutschen Handwerksblatt“ die Wahrnehmung von der engen Kooperation zwischen HWK und Landesbehörde ihrerseits auf den Punkt.

Auch bei wichtigen Einzelproblemen der öffentlichen Förderhilfe fürs Handwerk stieß die HWK beim Land auf viel Verständnis bei ihren Bemühungen, die Gewerbeförderung für einzelne Zielgruppen nachzujustieren. So für Existenzgründer mit Geschäftseröffnungsdatum nach dem 1.1.2020. Friseurmeisterin Sandra Velez Morillo aus Langenfeld gehört in diese Gruppe. Sie schloss ihre Salontüre in Langenfeld erstmals am 2. Januar auf. Ihr engagierter, couragierter Vortrag im Rahmen einer Videokonferenz der Handwerkskammer mit dem Landeswirtschaftsministerium, der die Ministerialbeamten auf den Liquiditätsengpass und die Existenz-gefahr für die Arbeitsplätze des jungen und Hunderter vergleichbar situierter Unternehmen aufmerksam machte, trug - wie Teilnehmer später berichteten -, durchaus dazu bei, dass das Land die Förderlücke bereits wenige Tage später schloss.

Und auch die Branche der Kosmetiker, denen eine Wiedereröffnung ihrer Studios parallel zu den Friseuren zunächst verwehrt worden war, konnten auf Intervention durch die HWK und die Dachorganisation Handwerk.NRW hin eine Woche später gleichziehen; die Kammer rang intensiv darum und unterstützte im Hintergrund zugleich die Anstrengungen des Berufsstands um ein tragfähiges Gesundheitsschutzkonzept.

Schließlich focht die HWK im Mai an vorderster Front für eine liquiditätssichernde Auffanglösung für die große Gruppe der Soloselbstständigen und im Unternehmen tätigen Inhaber von Einzelunternehmen und Personengesellschaften. „Ihr Geschäftsmodell lag während des Shutdowns zumeist völlig brach, auch konnten sie die bis dato allein abrechnungsfähigen Fixkosten in der Regel kaum geltend machen“, erinnert Ehlert an die existenzielle Problematik für die Kleinstbetriebe. Auch hier beriet sich die Landesregierung eng mit den Handwerkskammern und beschloss im Ergebnis einen einmaligen Behalt aus der Soforthilfe in Höhe von 2.000 Euro für den Lebensunterhalt.

Diese Aktivitäten der Interessenvertretung für ihre Mitgliedsunternehmen waren allerdings nicht die einzigen Serviceleistungen, die die Handwerkskammer in den Wochen seit Beginn des Corona-Kontaktregimes auf die Beine stellte. In den ersten drei Wochen des Soforthilfeprogramms konnte die HWK, die zeitgleich zur Einstellung der Anträge auf Zuschüsse auf der Website des Wirtschaftsministeriums eine eigene Beratungs-Hotline schaltete, mehr als 11.000 Handwerkerinnen und Handwerkern Hilfestellung beim Ausfüllen der Formulare und in Form von Auffang-Beratungen in finanziellen und rechtlichen Krisenfällen geben. Bis zu zwanzig Beraterinnen und Berater der Betriebs-, Rechts- und Ausbildungsberatung waren einschließlich der Wochenenden vier Wochen lang sieben Tage die Woche im Einsatz. Und berieten über den Komplex der Soforthilfe hinaus daneben tausende weitere Unternehmen zu anderen gravierenden Problemen aus der Corona-Pandemie: der betrieblichen Umsetzung der Hygienevorschriften, der Einführung von Kurzarbeit oder zu den kommunal uneinheitlichen Regelungen für Geschäftsschließungen zum Beispiel. „Und das geleitet von einer Krisen-Task-Force in Home-office“, blickt Kammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Axel Fuhrmann auf anspruchsvolle Frühjahrswochen zurück.

Täglich aktualisierte die Kammer im Übrigen ihr Informationsangebot auf ihrer Website www.hwk-duesseldorf.de zum Umgang mit den Corona-Gegebenheiten, und konnte dabei oft besonders frühzeitig auch branchenscharfe Informationen platzieren – was ihr Anfragen betroffener Betriebe auch aus anderen Teilen Deutschlands eintrug. So wusste die Kammer aus proaktiver Rückkopplung mit den Gesundheitsämtern z.B. früh, welch drastische Konsequenzen es für Handwerker aus den gebäudenahen Berufen hat, die in einer Wohnung Arbeiten ausführen, in der ein in Quarantäne Befindlicher oder ein Corona-Erkrankter lebt.

In den ersten drei Wochen nach dem Shutdown (16.3. bis 6.4.) nutzten sofort 28.520 Besucher die Informationsseiten zu den betrieblichen Vorgaben in Zeiten der verschärften Kontaktbegrenzung; weitere 12.227 Betriebe suchten und erhielten an gleicher Stelle Auskunft, welche Regelung hinsichtlich der Frage „Muss mein Betrieb schließen oder nicht?“ für ihre Branche galt. 2.885 surfte nach den „Corona-FAQ’s“ (die häufigsten Fragen) der HWK, und 2.257 Praktiker informierten sich bei der Kammer im Netz über den Stand bei den Zwischen-, Gesellen- und Meisterprüfungen bzw. bei den und Aus- und Weiterbildungsangeboten der Handwerksorganisationen im Bezirk. Fuhrmann: „Die Online-Besucherfrequenz hat sich im April und Mai vervierfacht“.

Auch jetzt, wo die Kammer sich erneut nachdrücklich bei der Landesadministration für eine Lösung einsetzt, um den vielen Tausend Unternehmen die Unsicherheit wegen der Unklarheiten bei der Abrechnung der Soforthilfe zu nehmen, erreichen die Handwerkskammer hierzu täglich Dutzende Anrufe und Nachfragen. “Hier muss der Bund und notfalls das Land dafür sorgen, dass nicht ein Großteil der Unternehmen die Soforthilfe vollständig zurückzahlen muss. Darauf müssen sich die vielen kleinen Betriebe verlassen können!“, macht Kammerpräsident Andreas Ehlert seine Priorität klar.

Eins steht fest: Die Handwerkskammer bleibt dran.

Konrad Alexander Europawahl

Alexander Konrad

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