Im Rahmen der Bundesinitiative "Energieeffizienz-Netzwerke" (IEEN) gründeten 10 Essener Unternehmerfrauen das erste Netzwerk zur "Betrieblichen Mobilität".Essener Unternehmerfrauen starten erstes Mobilitätsnetzwerk
„Klima- und gesundheitsgerechte Mobilität ist in Essen ein großes Thema. Und wir sind die letzte Generation, die es richten kann“, erklärt Waltraut Schöne, die Netzwerkträgerin. Sie hat sich eine kontinuierliche Verbesserung der Umweltbilanz zum Ziel gesetzt: „Denn unsere Kinder und Enkel sollen eine lebenswerte Zukunft haben.“
Ausschlaggebend waren die guten Erfahrungen mit der Netzwerkarbeit. Das hat die Unternehmerfrau ermutigt, ein weiteres Netzwerk zu gründen.“ Die Essener Unternehmerfrauen hatten in den vergangenen zwei Jahren mit rund 50 Energieeffizienzmaßnahmen ihr kumuliertes Einsparziel verdoppeln können und damit finanzielle Einsparungen von jährlich mehr als 10.000 Euro realisiert. Sie können mit Stolz darauf verweisen, dass mit Kreativität und Engagement auch Klein- und Kleinstunternehmen einen sinnvollen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen können.
Jetzt geht es um das Thema „Betriebliche Mobilität“ und um den Beweis, „dass jeder Betrieb einen Beitrag dazu leisten kann, dass die Verkehrsprobleme, wie Staus und Feinstaubbelastung langfristig überwunden werden können“, wirft Ute Schumacher in die Diskussion ein. Inzwischen ist die Zahl der Netzwerkunternehmen auf 10 angestiegen und aufgrund der hohen Veränderungsdynamik will das Netzwerk jetzt drei statt zwei Jahre wie bisher zusammenarbeiten. Wieder mit an Bord ist die Energiegenossenschaft Rhein-Ruhr (EGRR e.G.) mit Sitz in Dinslaken, die sich in die Beratung der Betriebe einbringen will. „Denn wir alle lernen in diesem Prozess dazu“, resümiert der Vorsitzende Gerfried Bohlen auf der Gründungssitzung.
Dies kann die Leiterin des Zentrums für Umwelt und Energie der Handwerkskammer Düsseldorf nur unterstreichen. Sie wird das Netzwerk in den nächsten drei Jahren moderieren: „Wie gewohnt werden wir durch einzelbetriebliche Beratung und Workshops sicherlich wieder nennenswerte Einsparungen erzielen, aber wir werden dieses Mal auch neue Pfade beschreiten, um die Stadt Essen in ihren Bemühungen um eine erfolgreiche Mobilitätswende zu unterstützen“. Gemeint ist die Zusammenarbeit mit anderen Wirtschaftsorganisationen und der Essener Stadtverwaltung, denn nur im Austausch der Unternehmen kann sinnvoll für die Vorteile einer umweltfreundlicheren und schadstoffärmeren betrieblichen Mobilität geworben werden. Bereits auf den Bautagen der Kreishandwerkerschaft am 20. und 21. April werden die Unternehmerfrauen den Kreishandwerksmeister Martin van Beek dabei unterstützen, alternative Mobilitätsformen mit den Besuchern zu diskutieren.
In den nächsten Monaten werden Peter Scharfenberg vom Umweltzentrum der Handwerkskammer Düsseldorf und Jörg Wegener von der EGRR eine Bestandsaufnahme in den Unternehmen durchführen. Unterstützt werden sie dabei von Beratern von B.A.U.M. e. V. im Rahmen der Bundesinitiative für eine bessere Mobilität mobil gewinnt. Auch die EnergieAgentur.NRW wird in dieses Pilot-Netzwerk wieder ihr Know-how einbringen. Als Transferpartner der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz (MIE) wird die Handwerkskammer Düsseldorf diese Praxis-Erfahrungen in das bundesdeutsche Handwerk spiegeln.