Schwarzarbeit
KH Remscheid

Pressemitteilung Nr. 52 vom 17.10.2017Bekämpfung der Schwarzarbeit

Remscheider Handwerk war Gastgeber – In der bergischen Großstadt gibt es ein Modellprojekt zur Schwarzarbeitsbekämpfung

Am 16. Oktober fand im großen Ratssaal der Stadt Remscheid eine weitere Regionalkonferenz der Handwerkskammer zum Thema „Bekämpfung der Schwarzarbeit“ statt. Der Ort war nicht von ungefähr gewählt: Die Kreishandwerkerschaft Remscheid ist gewissermaßen Vorreiter in Sachen Schwarzarbeitsbekämpfung. In enger Zusammenarbeit mit Rat und Verwaltung der Stadt Remscheid läuft hier seit dem Sommer ein Pilotprojekt, das bereits erste Erfolge verzeichnen kann. Die Kammer selbst beschäftigt drei pensionierte Polizeibeamte, die vor allem Zeitungsannoncen durchforsten auf der Suche nach Leuten, die handwerkliche Arbeiten ohne Namen anbieten. „Da sind immer welche dabei, die nicht angemeldet sind“, so einer der Ermittler auf der Konferenz. „Wir observieren, machen Fotos und schreiben einen Bericht. Den legen wir dann entweder dem zuständigen Ordnungsamt oder dem Zoll vor.“

„Wer schwarz arbeitet, der zerstört Arbeitsplätze, schadet dem Sozialsystem und den ehrlichen Handwerkern“, sagte HWK-Präsident Andreas Ehlert vor zahlreichen Ehrenamtsspitzen und Handwerksmeistern aus dem Bergischen Land. Umso wichtiger sei es, dass die zuständigen Behörden eng mit dem Handwerk zusammenarbeiten. In diesem Zusammenhang lobte er das Beispiel Remscheid.

Horst Schwarzweller, Leiter des Ordnungsamts, berichtete über das Modellvorhaben in der bergischen Großstadt. Alle zwölf Innungen haben einen eigenen Schwarzarbeitsbeauftragten benannt. Diese sind über eine Hotline erreichbar und stehen den Mitarbeitern der Ordnungsbehörden mit ihrer fachlichen Kompetenz zur Seite. „Sie können Handwerksarbeiten rechtlich besser einordnen und unsere Kollegen entsprechend schulen“, so Schwarzweller.

Über die Hotline (0151 73038143) kann sich jeder melden, der einen Verdacht auf Schwarzarbeit melden will. Bisher gingen schon zwölf seriöse Anrufe aus der Bevölkerung ein – „und die waren alle gerechtfertigt“, so Fred Schulz, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Remscheid. .

Thomas Lattner, Fachgebietsleiter beim auch für Remscheid zuständigen Hauptzollamt Düsseldorf, präsentierte abschließend konkrete Zahlen: Demnach belief sich die Schadenssumme im Rahmen der straf- und bußgeldrechtlichen Ermittlungen der Behörde im Jahr 2016 auf fast 26 Millionen Euro.

Dr. Anne Kuhlmann

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