Präsident Andreas Ehlert und Landeswirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart
HWK Düsseldorf
(v. l.): Kammerpräsident Andreas Ehlert und Landeswirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart

Pressemitteilung Nr. 61 vom 10.12.2020HWK startete virtuelle Podiumsreihe

Wirtschaftsminister, Kammerpräsident und 100 Praktiker erörteren aktuelle Lage, Staatshilfen und Wege aus der Krise

„Äußerst konstruktiv und effektiv“- so werten NRW-Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart und der Präsident der Handwerkskammer Düsseldorf und der Landeshandwerksvertretung Handwerk.NRW Andreas Ehlert die bisherige Zusammenarbeit zwischen Landesregierung und der Handwerksorganisation in der Corona-Krise. Mehr als zwei Dutzend Male hatten alleine Minister Pinkwart und Handwerkspräsident Ehlert in unterschiedlichen Krisen-Task Forces und Ad-hoc-Runden seit Beginn der Covid-Pandemie mit Handwerk und Wirtschaft, Gewerkschaften und Sozialverbänden in Videokonferenzen beraten. „Durch die stets frühe und enge Abstimmung ist Schaden von Menschen und unseren Unternehmen abgewendet worden“, dankte Ehlert auf einer virtuellen Podiumsveranstaltung der HWK in der Kfz-Meisterlehrwerkstatt der Kammer-Akademie am Mittwoch seinem Spitzengast aus der Landesregierung.

Entsprechend wurde in der ersten Ausgabe der neuen Formatreihe „Handwerk spricht mit…“ eine Zwischenbilanz zur aktuellen Lage und den Erfahrungen der Branche gezogen. In dem gut anderthalbstündigen, von WDR-Journalist Helmut Rehmsen moderierten und live gestreamten Austausch schalteten sich mehr als einhundert Praktiker in leitender Firmen-Verantwortung bzw. im Ehrenamt von Rhein, Ruhr und Wupper lebhaft in den Gesprächsverlauf ein.

Pinkwart und Ehlert würdigen erfolgreiches Zusammenwirken von Land und Handwerk in der bisherigen Bewältigung der Pandemie

„Die vom Land auf mittlere Betriebsgrößen ausgeweitete, schnell und unbürokratisch gewährte Soforthilfe und die Kurzarbeit waren für das Überstehen des ersten Lockdowns extrem wertvoll, ja unverzichtbar“, attestierte Ehlert der Landesregierung. „Bei der Soforthilfe im Frühjahr reden wir von Auszahlungssummen, die einmalig in der Landesgeschichte sind: Insgesamt wurden 4,5 Milliarden Euro an 430.000 Antragssteller ausgezahlt. Zwei Drittel der Antragssteller erhielten die Mittel innerhalb der ersten zehn Tage. Eine große Leistung!“, so Minister Pinkwart. Nahezu jeder dritte Betrieb habe Soforthilfe beantragt; jedes sechste Handwerksunternehmen habe überdies von der Kurzarbeit Gebrauch gemacht, und rund jeder zehnte Betrieb Forderungen von Finanzämtern und Sozialversicherungsträgern gestundet erhalten. Das Handwerk habe auf dieser Basis die Geschäftsbeschränkungen aufgrund der Pandemie konjunkturell bis zum Herbst „im Großen und Ganzen gut wegstecken können“, betonte Ehlert. Knapp 40 Prozent der Firmen hätten ausweislich einer Kammerumfrage strategisch auf Krisenbedingungen reagiert und Marktanpassungen vollzogen, ein knappes Fünftel der Unternehmen sich aktiv neue digitale Geschäfts- und Absatzmöglichkeiten erarbeitet.

Im zweiten Lockdown sei nun allerdings auch das Handwerk ungeachtet der beschlossenen November- und Dezember-Hilfen verstärkt und in größerer Breite von substanziellen Umsatzausfällen betroffen. Konträre Vorgaben zwischen einzelnen Bundesländern wie bei der Schließung von Kosmetikstudios überforderten in dieser Situation Unternehmerinnen und Unternehmer wie Bürgerinnen und Bürger und „bergen die Gefahr eines Vertrauensverlustes“, griff Ehlert Chat-Beiträge mehrerer Teilnehmer auf. Minister Pinkwart warb angesichts regional abweichender Pandemieverläufe um Verständnis für unterschiedliche landespolitische Maßnahmen. Bei jeder verhängten Restriktion müsse plausibel sein, dass diese Maßnahme einen konkreten Nutzen haben, der den verursachten wirtschaftlichen Schaden rechtfertige. Die Abwägung zwischen Gewerbefreiheit und Gesundheitsschutz sei insoweit immer ein Zielkonflikt.

Weitere Anliegen der Praktiker betrafen die November- und Dezemberhilfen und hier vor allem die derzeitigen Verzögerungen bei der Auszahlung der Mittel. Der Minister versicherte, dass die dringend benötigten Abschlagszahlungen bereits fließen würden und auf Drängen der Landesregierung nun auf bis zu 50.000 Euro erhöht wurden. Der Kammerpräsident regte mit Blick auf die Liquiditätssicherung der Betriebe seinerseits an, den Verlustrücktrag jetzt großzügig mit der Steuerschuld verrechnen zu können. Pinkwart bestätigte diese Option als eine den Staatshaushalt schonende, die der Bund derzeit auch prüfe. Auch auf von anderen Teilnehmern vorgebrachte Unklarheiten hinsichtlich der Rückerstattungsmodalitäten der Frühjahrs-Soforthilfe ging Pinkwart ein und stellte klar, es gebe die Wahlmöglichkeit, zu viel erhaltene Gelder jetzt oder erst im nächsten Jahr zurückzuzahlen.

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