(v. l.): HGF Dr. Axel Fuhrmann, Vorstandsmitglied Bernd Münzenhofer, Tabea Weberskirch und Kammerpräsident Andreas Ehlert
Wilfried Meyer
(v. l.): HGF Dr. Axel Fuhrmann, Kammervorstandsmitglied Bernd Münzenhofer, Tabea Weberskirch und Kammerpräsident Andreas Ehlert

31. Januar 2024Foto-Wettbewerb für DHB-Magazin-Titelbild entschieden

Mülheimer Fotografin Tabea Weberskirch siegt mit einer „Gang“ selbstbewusster Handwerkerinnen

Die selbstständige Fotografin Tabea Weberskirch aus Mülheim/ Ruhr ist die Siegerin des Titelbild-Wettbewerbs der Handwerkskammer Düsseldorf. Die HWK hatte das inhaltlich und handwerklich beste Motiv für die Frontseite der Neujahrsausgabe des Kammerorgans „Deutsches Handwerksblatt Magazin“ ausgelobt. Die Zeitschrift erreicht einmal im Monat alle 60.000 Handwerksunternehmen im Regierungsbezirk Düsseldorf.

„Wir sind/ Wir machen, was unser Land ausmacht“ – so hatte die Aufgabenstellung für die inhaltliche Gestaltung. Adressaten waren die handwerklichen Fotografinnen und Fotografen im Kammerbezirk gelautet. Das Motto war abgeleitet vom Leitmotiv der Imagekampagne für alle Aktivitäten zum „Tag des Handwerks“ 2023. Insgesamt 30 Einsendungen hatten den Auslober erreicht, darunter jede zweite von einem Auszubildenden oder einer Angestellten der Branche. Der von der HWK eingesetzten Fachjury gehörten die Obermeister der Fotografen-Fachinnung Düsseldorf, Guido de Nardo, und des Verbands der Berufs-Fotografen Ruhr, Andreas Köhring an; außerdem Kammerpräsident Andreas Ehlert sowie HWK-Pressereferentin Frauke Kerkmann.

Die herausragende Arbeit der 24-Jährigen – das Motiv liegt dieser Pressemitteilung bei - zeigt fünf vom anstehenden Tagwerk beseelte Junghandwerkerinnen aus unterschiedlichen technischen Gewerken in Berufskluft, mit einschlägigem Werkzeug oder Baumaterial unter Arm, in einem Industrie-Ambiente und offensichtlich auf dem Weg zu einem gemeinsamen Einsatzort. „Tabea Weberskirch ist nach einhelliger Beurteilung der Juroren exakt das gelungen, was wir uns gewünscht hatten: Mit einer brillanten kompositorischen Idee und in technisch hochwertiger Umsetzung das Kommunikationsjahr 2024 fürs regionale Handwerk mit einem selbstbewussten Bild zu eröffnen, das den Wirtschaftsbereich im Zentrum unserer Gesellschaft zeigt,“ würdigte Ehlert die Leistung der hochtalentierten Fotografin und Jungunternehmerin, bevor er Weberskirch die Siegesurkunde und eine Anerkennungsprämie in Höhe von 2.000 Euro aushändigte; die Auszeichnung erfolgte während der Jahresauftakttagung des Kammervorstands am Mittwoch in Düsseldorf. 

Die Jury hatte den Titelbildvorschlag der Gewinnerin des Wettbewerbs zuvor wie folgt beurteilt:

„Thematisch ist das eingereichte Bildmotiv von Tabea Weberskirch das am klarsten die Wettbewerbsaufgabe interpretierende. Die sich nach vorne bewegende Gruppe bietet einen überzeugenden Querschnitt an beruflicher Vielfalt im Handwerk. Durch die selbstbewusst getragene Berufskleidung werden Tradition und Berufsstolz betont. Die dargestellten Junghandwerkerinnen verweisen zugleich auf einen im Handwerk gewünschten Wandel hin zu einem erhöhenden Anteil junger Frauen im Wirtschaftsbereich.

Die Bewegung der Gruppe auf den Betrachter zu ist plakativ, zugleich präsentiert sich hier in engem Zusammenhalt ein Team, welches den Betrachter mit (Selbst)Überzeugung und glaubwürdiger Freude am gemeinsamen Moment anblickt und voller Tatendrang auf ihn zugeht. Der Eindruck: „Diese jungen Frauen packen an.“ Der zentrale thematische Aspekt der Aufgabe, „Handwerk ist Gemeinschaftswerk“, wird auf diese Weise stimmig transportiert; die wirksame visuelle Gestaltung lässt die Fotografie gar als ein ideales Recruiting-Motiv für kommende Auszubildenden-Generationen erscheinen.

Die Bildsprache und die Dateibearbeitung entspricht hohem zeitgemäßen Standard: Das eingesetzte Gegenlicht trennt hervorragend vom Hintergrund. Das Hauptlicht ist wirkungsvoll und gemäß den formalen Anforderungen an ein mit umgürtenden Inserts bestücktes Titelblatt auch ideal zentriert gesetzt.

Die Platzierung einer Schornsteinfegerin in der Gruppe und der Nebel im Hintergrund verweisen als jahreszeitlich passende Motivbestandteile auf den Publikationszweck einer Neujahrsausgabe des DHB-Magazins. Darüber hinaus bietet das Motiv, für das die Gestalterin authentische Handwerkerinnen aus den dargestellten Berufen Arbeiten versammelt, einen Mehrwert in Form der Anknüpfbarkeit für eine journalistische Vertiefung der Bildaussage.“

„Das starke Gemeinschaftsgefühl, die Kraft und Einigkeit im Handwerk zeigen und besonders darauf hinweisen, dass Frauen in dieser Branche eine maßgebliche Rolle spielen“, erläuterte die Gewinnerin selbst die Zielsetzung bei Ihrer Herangehensweise. Die Bildkomposition wolle „die Präsenz von Frauen im Handwerk betonen“ und gleichzeitig eine „zukunftsweisende Perspektive“ öffnen: Eine visuelle Ermutigung, „mehr Frauen für das Handwerk zu begeistern und ihre Stärke und Fähigkeiten hervorzuheben“, bestätigte Weberskirch die Einschätzung der Jury zur Bildintention.

Fototechnisch setzte die teilselbstständige Jungunternehmerin gezielt markantes Haupt- und Gegenlicht ein, um die Konturen der Handwerkerinnen hervor- und vor der authentischen Arbeits-Atmosphäre der Stahlwerkskulisse des Landschaftsparks Duisburg-Nord abzuheben. In einem angedeuteten „V“, mit dem Weberskirch Führung und Zusammenhalt ausdrücken will, schreiten reale Handwerkerinnen nach vorne: Orgel- und Harmoniumbauerin Lea Wutke aus Nettetal, 26 Jahre alt, und Gesellin seit 2020; die bundesweit jüngste Dachdeckermeisterin des Jahres 2023 Fabienne Ellermeier (21 Jahre) aus dem Kreis Lippe, Schornsteinfegerin (Gesellin und angehende Meisterin) Isabel Kirchhöfer (24 Jahre alt), die Malerin und Lackiererin (Meisterin seit 2015, selbständig seit 2017) Vivien Kleinau (31 Jahre) sowie die Auszubildende zur Tischlerin Hannah Kravagna (23 Jahre alt), letztere drei alle aus Essen.

Drei weitere Motive belobigten die Juroren: Die Auszubildende zur handwerklichen Fotografin Stefanie Eisert aus Essen präsentierte eine den Stillleben der Alten Meister nachempfundene visuelle Schatztruhe mit reicher Vielfalt an ikonografisch ausgewählten, traditionellen und neuen Handwerkzeugen. „Das Dessin illustriert eindrucksvoll die Vielfalt und den „Schatz“, den das Land am Handwerk hat“, würdigte die Jury die Ausarbeitung.

Der selbstständige Fotograf Lukas Schultheis aus Duisburg setzte einen Kraftfahrzeugmechatroniker bei der Arbeit an einem Motor mit kunst- und wirkungsvoller Lichtführung in Szene. Der Auszubildende zum handwerklichen Fotografen Sven de Vrieze aus Wuppertal zeigt einen stolzen Bäcker mit frischer Ware in ungewohnter Perspektive, die den Betrachter mittenrein in den Moment lockt. 

 

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