Kinder am Stand eines Geigenbauers
HWK Düsseldorf/Heike Herbertz

Tag des Musikinstrumentenbaus 2024Handwerkskammer feierte Verbindung von Handwerk und Musik

Mehr als 20 Ausstellerinnen und Aussteller aus dem gesamten Spektrum des handwerklichen Instrumentenbaus von der Akkordeonwerkstatt bis zum Zupfinstrumentenmacher, ein Vielfaches an unterschiedlichsten Instrumenten und 4 gut besuchte Konzerte – das war der „Tag des Musikinstrumentenbaus“ 2024, zu dem die Handwerkskammer Düsseldorf am Wochenende zum 3. Mal eingeladen hatte.

Hunderte musikinteressierte Besucher haben am Samstagmittag dem nass-kalten Wetter getrotzt, strömten in Halle und Konzertsaal am Georg-Schulhoff-Platz in Düsseldorf-Bilk, und haben die Ausstellung zu einem tollen, lebendigen Event gemacht. Das Publikum zeigte sich spielfreudig und wissbegierig: Groß und klein nutzte die Gelegenheit, Instrumente auszuprobieren, sich selbst daran zu versuchen, Böden von Kontrabass oder Geige mit der Ziehklinge zu bearbeiten, zu basteln oder sich die Mechanik eines Klaviers und den Blasebalg einer Orgel erklären zu lassen.

Handgefertigte Instrumente

Zur Begrüßung stellte Hauptgeschäftsführer Axel Fuhrmann die (rhetorische) Frage: „Was wäre(n) Musik(er) ohne Instrumentenbau(er)?“ – und gleich zum Auftakt zeigten zwei Bläserklassen der Georg-Schulhoff-Realschule, dass die Freude an der Musik ungebrochen ist. Der gelungene Auftritt der Schülerinnen und Schüler unter Leitung zweier Musiklehrer der HWK-Partnerschule gab damit den Startschuss zu einem klangvollen Nachmittag, in dessen Verlauf das gesamte Foyer von den unterschiedlichsten Tönen erfüllt war. „Anfassen und Mitmachen ausdrücklich erlaubt“: Von dieser Aufforderung wurde ausgiebig Gebrauch gemacht.

Immer wieder musste Geigenbauer Rodolfo Angilletta, unterstützt von Sohn und Tochter, staunenden Kindern seine Instrumente erklären. Gleich daneben präsentierte Christian Spieß aus Wuppertal seine beeindruckenden Kontrabässe. Harmoniumspezialist Klaus Langer hatte gar ein „Instrument mit Durchblick“ mitgebracht, um die komplizierte Konstruktion verdeutlichen zu können. Und auch Handzuginstrumentenmachermeister Siegfried Zöllner hatte eine Neuigkeit dabei; er bietet Kunden über einen „Konfigurator“ an, ein für sie maßgeschneidertes Unikat auf Bestellung zu fertigen. Die „Cajons“ von Schlagzeugmacher Stefan Emmerich aus Köln ragten auch optisch heraus („Das Auge hört mit“) und luden zum Trommeln ein. Und welche Bandbreite allein in einer einzigen Instrumentengattung zu finden ist, konnte man im Gitarrenbau erleben: Von der akustischen Gitarre (Jens Towet) über E-Gitarren und -Bässe wie bei Gamble Guitars oder K.Bass & Guitars bis hin zu den historischen und teils exotisch anmutenden Lauten, Gitarren oder Theorben von Thorsten Lietz aus Essen war alles dabei.

Handgemachte Musik

Wie sich beispielsweise eine handgefertigte Ukulele aus hawaiianischem Holz anhört, konnte gleich nebenan im Konzertsaal live getestet werden. Dort entführten die „Lucky Ukes“, zum zweiten Mal Bestandteil des musikalischen Begleitprogramms der Veranstaltung, mit ihrem unnachahmlichen und harmonischen Sound in teils ferne (und wärmere) Gefilde. Im Konzertprogramm ging es am Nachmittag mit Jazz weiter: Der Düsseldorfer Jazzpianist Sebastian Gahler war mit seinem „Two Moons Quartett“ zu Gast. Die Kompositionen greifen Motive aus dem Werk des japanischen Autors Haruki Murakami auf. Neben Gahler waren Saxophonist Paul Heller, Schlagzeuger Ralf Gessler und Kontrabassist Nico Brandenburg, allesamt Ausnahmemusiker der rheinischen Jazz-Szene, zu hören. Letzteren konnte man nach dem Konzert noch am Stand von Knut Reiter antreffen, zu dessen Kunden er gehört, denn er spielt auch E-Bass.

Am Abend freute sich Kammerpräsident Andreas Ehlert, drei vielversprechende junge Musiker der Robert Schumann Hochschule zu einem Kammerkonzert im wiederum vollbesetzten Saal zu begrüßen. Anna Lemmer (Violine), Sam Lucas (Violoncello) und Anastasia Galenina (Klavier) spielten das "Dumky" Klaviertrio Nr. 4 e-Moll, op. 90 von Antonin Dvořák sowie das Klaviertrio in Fis-Moll von Arno Babadjanian. Sie begeisterten die Zuhörer mit Können und Emotionen: ein feierlicher Abschluss eines intensiven Tages rund um die Verbindung von Handwerk und Musik. 

 

Kontakt

Kerkmann Frauke HWK Düsseldorf

Frauke Kerkmann

Pressereferentin

Tel. 0211 8795-143

Fax 0211 8795-95143

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Bläserklasse der Georg-Schulhoff-Realschule im Foyer der Handwerkskammer kurz vor Konzertbeginn
Gespräch mit dem Gitarrenbauer Thorsten Lietz
Drei Kontrabässe
Besucher gehen durch die Ausstellung der Musikinstrumentenmacher im Foyer der Handwerkskammer
Holzblasinstrumentenmachermeister Paul Hüyng
Zwei Geigenbauerinnen an ihrem Stand
Voll besetzter Konzertsaal beim Auftritt des Trios "The Lucky Ukes"
Drei Klavierbauer mit Klaviermechanik
Christian Spieß zeigt Kindern, wie man die Decke eines Kontrabasses bearbeitet.
Jazz-Quartett im Konzertsaal
Besucher beim Tag des Musikinstrumentenbaus in der Handwerkskammer Düsseldorf
Vater und Tochter beim gemeinsamen Trommeln auf dem Schlagzeug
Mann im Gespräch mit Blasinstrumentenmacher Patrick Knorr
Bassist Nico Brandenburg und Gitarrenbauer Knut Reiter beim gemeinsamen Spiel am Stand
Mädchen probiert Orgel aus
Gläsernes Harmonium am Stand von Klaus Langer
Ein Mann probiert eine Geige aus und spielt mit geschlossenen Augen
Werkzeug eines Musikinstrumentenbauers
Gitarrenbauer Jens Towet vor seinen Akustik-Gitarren
Geigenbauer Rodolfo Angilletta und ein Kind mit Cello
Am Stand von Gitarrenbauer Sascha Proske (Gamble Guitars)
Zwei Geigenbauer präsentieren ihre Instrumenten an ihrem Stand
Blasinstrumentenmacher Wolfgang Steinbronn und seinen Mitarbeiterin am Stand von Wood'nBrass
Siegfried Zöllner (Akkordeonmeisterbetrieb) mit seinem Sohn
Paul Hüyng mit Familie
Kontrabassbauer Christian Spieß mit seiner Frau
Kammerpräsident Andreas Ehlert lässt sich die Technik im Geigenbau erklären
Tag des Musikinstrumentenbaus 2024-34
Das Team von Geigenbauer Angilletta
Gitarrenbauer Thorsten Lietz mit seiner Frau
Andreas Ehlert mit Klaviertrio vor der Bühne
Anna Lemmer (Geige), Anastasia Galenina (Klavier) und Sam Luca (Cello) beim Konzert