17. September 2024Programm "Patent in NRW" ermöglicht Auslandsaufenthalte in der Friseurausbildung
Mehr Praxiserfahrung im Ausland soll die Ausbildung attraktiver machen.
Ein federführend von der EU-Geschäftsstelle der Bezirksregierung Arnsberg pilothaft entwickeltes Mobilitätsförderprojekt „Patent im Handwerk“ für angehende Friseurinnen und Friseure wird nach erfolgreichem Testlauf im Regierungsbezirk nun auf Landesebene ausgerollt. Neuer Name für das Programm zur Ermöglichung von Auslandaufenthalten: „Patent in NRW“. Kooperationspartner sind die Handwerkskammern Düsseldorf, Dortmund und Südwestfalen sowie die Bezirksregierungen Düsseldorf, Dortmund, Köln und Münster.
Friseurausbildung im Wandel
Speziell der Friseurberuf hat in den zurückliegenden Jahren im Zuge der jahrelangen coronabedingten Ausbildungs-Restriktionen, angesichts demografischer Veränderungen, einer bildungspolitischen Schwerpunktverlagerung auf weiterführende Schul- und Hochschulabschlüsse und veränderter Ansprüche der jungen Generation an ihre berufliche Zukunft besondere Schwierigkeiten, ausreichend Nachwuchs zu finden und binden. Ab sofort soll deshalb durch gezielte, systematisch vor- und nachbereitete Auslandsaufenthalte die Attraktivität der handwerklichen Ausbildung in dem großen Kreativ- und Dienstleistungsberuf merklich erhöht werden. Geplant sind Aufenthalte in Frankreich, Spanien, Italien, Irland, Polen und Ghana. Darüber hinaus vernetzen sich deutsche und europäische Handwerksbetriebe und Berufsbildungseinrichtungen aus den genannten Ländern. Das Projekt „Patent in NRW “ profitiert dabei maßgeblich von der Unterstützung durch das Erasmus+ Programm der Europäischen Union. Dieses ermöglicht, internationale Mobilitäten im Bildungsbereich finanziell zu fördern.
Handwerk auf internationaler Bühne
Konkreter und handfester Vorteil des Auslandsaufenthaltes: Auszubildende und damit die künftigen Fachkräfte des Arbeitsmarktes in Nordrhein-Westfalen werden auf neue Herausforderungen für den internationalen Beruf vorbereitet und bringen diesen Erfahrungsschatz in ihren Handwerksbetrieb ein. „Mit dem Modellprogramm wird ein starker Anreiz geschaffen, im Ausland die Arbeitstechniken in anderen Kulturen kennenzulernen und die berufliche und persönliche Entwicklung der teilnehmenden Auszubildenden zu stärken. Wie gut das funktioniert, wissen wir aus dreißig Jahren unserer Mobilitätsförderung in vielen baunahen und Lebensmittelberufen “, fasst die Beraterin im Netzwerk „Berufsbildung ohne Grenzen“ bei der Handwerkskammer Düsseldorf, Rebecca Hof, den Hauptförderzweck zusammen.
Kooperationen zwischen Handwerkskammern und Bezirksregierungen in NRW für neue Impulse in der Ausbildung
Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung stellten die beteiligten Organisationen am Montag (16.9.) in Dortmund Erfahrungen und Schlussfolgerungen aus dem bisherigen Testlauf vor. So haben mit Unterstützung der Beratungsstelle „Berufsbildung ohne Grenzen“ der Handwerkskammer Düsseldorf im Friseurhandwerk bereits zahlreiche Austausche vor allem mit dem Nachbarland Frankreich stattgefunden, durchgeführt durch verschiedene Berufskollegs. „Allerdings besteht oft das Problem, dass von einzelnen Schulen nur wenige Teilnehmende das Angebot wahrnehmen können. Unser Ziel ist es jetzt, Auszubildende verschiedener Berufsschulen in NRW zusammen zu bringen und über landesweite Angebote verbindliche Mobilitäten zu garantieren“, so Mobilitätsberaterin Hof.