Durch ein betriebliches Energiemanagement können die Energieverbräuche und -kosten in einem Unternehmen systematisch mit dem Ziel erfasst werden, die energiebezogene Leistung kontinuierlich zu verbessern und so die Energiekosten nachhaltig zu senken. Energiemanagement und Energiecontrolling

Auch ohne investive Maßnahmen lassen sich – rein durch die Einführung eines Energiemanagement-Systems (EnMS) – Einsparungen beim Energieverbrauch von bis zu 10 % erzielen. Investive Maßnahmen, die auf Basis eines Energiemanagements umgesetzt werden, können zusätzlich bis zu 25 % Einsparungen erbringen.

Grundsätzlich kann jedes Unternehmen ein Energiemanagementsystem einführen und nutzen. Kleinen und mittleren Unternehmen fehlen häufig die notwendigen Ressourcen für die Einführung eines kompletten EnMS, sie können aber zunächst einzelne Bestandteile einführen.

Basis ist immer ein Energiecontrolling mit einer kontinuierlichen Erfassung der Energieverbräuche und -kosten. Hierzu sollten alle Energierechnungen und Messmöglichleiten (Strom-, Wasser-, Gas-, Betriebsstundenzähler…) systematisch ausgewertet und zum Beispiel in einem (digitalen) Energiebuch erfasst werden. Eine verursachungsgerechte Kostenzuweisung ist aber häufig erst durch den Einbau von zeitlich auflösenden Unterzählern möglich.

Größter Vorteil bei einem systematischen Controlling ist die Transparenz der Energiekosten und Energieverbräuche in den verschiedenen Produktionsbereichen. Dadurch ist es möglich, signifikante Änderungen im Energieverbrauch in einzelnen Bereichen schnell zu erkennen und zum Beispiel durch eine Verbesserung der Anlagentechnik darauf zu reagieren.

Die Grundidee eines EnMS ist die kontinuierliche Verbesserung von Prozessen auf Basis eines sich wiederholenden Zyklus. Dieser besteht aus den Phasen:

PLAN: Nach einer ersten Analyse und Bewertung des Energieverbrauchs werden Ziele gesetzt und Aktionspläne entwickelt.

DO:       Die Aktionspläne werden umgesetzt, energierelevante Abläufe geplant, Verantwortlichkeiten festgelegt, Mitarbeiter geschult.

CHECK: Die Wirksamkeit der Umsetzung wird überprüft

ACT:     Auf Grundlage der Überprüfungsergebnisse werden gegebenenfalls Korrekturen eingeleitet.



Tipps und Hinweise:

  • Die Auswertung von Lieferscheinen und Rechnungen verschafft einen ersten Überblick über die Höhe und den zeitlichen Verlauf des Gesamtenergiebedarfs im Betrieb.
  • Mit der Einrichtung von „Energieteams“ lassen sich engagierte Mitarbeiter einbeziehen.
  • Zeitlich aufgelöste Stromverbräuche von Einzelanlagen ermöglichen ein Lastmanagement zur Vermeidung von teuren Stromspitzen zum Beispiel durch kurzfristiges Abschalten weniger betriebsrelevanter Anlagen wie etwa Belüftungsanlagen.
  • Kennzahlen – zum Beispiel spezifischer Energiebedarf pro Produkt (kWh/Stück, kWh/kg), pro Fläche (kWh/m²), pro Mitarbeiter (kWh/MA) oder Energiekostenanteil am Umsatz bzw. an den Herstellkosten – erleichtern die Eigenkontrolle beim Vergleich über einen bestimmten Zeitraum oder mit anderen Betrieben.

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