Am Start auf dem HWK-Parcours (v.l.) Ingo Pähler, Amt für Verkehrsmanagement, Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide, Bäckermeister und stadtbekannter Lastenradfahrer Josef Hinkel, HWK-Präsident Andreas Ehlert, IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen.
HWK Düsseldorf
Am Start auf dem HWK-Parcours (v.l.) Ingo Pähler, Amt für Verkehrsmanagement, Kreishandwerksmeister Thomas Dopheide, Bäckermeister und stadtbekannter Lastenradfahrer Josef Hinkel, HWK-Präsident Andreas Ehlert, IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen.

Pressemitteilung Nr. 29 vom 13. Juni 2018Lastenrad & Co. enorm gefragt

Zeit, dass sich was dreht … in Sachen Mobilität! Bei der Infoveranstaltung „Lastenrad und mehr – live erleben“ konnte sich umfassend informieren, wer sich für alternative Transportmöglichkeiten im Stadtverkehr interessiert. Hersteller von Lasten-E-Bikes zeigten verschiedene Modelle, Handwerker berichteten über ihre positiven Erfahrungen, Experten von Stadt, ADFC und Verbraucherzentrale standen für Fragen bereit. Und vor allem: Die ausgestellten Bikes konnte man auf dem eigens angelegten Parcours auch gleich ausprobieren. Das ließen sich die Initiatoren von Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Kreishandwerkerschaft und Stadt Düsseldorf nicht zwei Mal sagen…

Die Veranstaltung, die im Rahmen der Mobilitätspartnerschaft Düsseldorf stattfand, nahm Kammerpräsident Andreas Ehlert zum Anlass, für die Initiative, die allen Düsseldorfer Unternehmen offen steht, zu werben. Und er riet – angesichts drohender Fahrverbote und allgegenwärtiger Stau- und Parkplatzprobleme – dazu „ein bisschen schneller zu denken“. Nun mag es manchem gestrig erscheinen, wie einst der Großvater mit dem Lastenfahrrad zum Kunden zu fahren – doch mit solchen altmodischen Vehikeln haben die hochmodernen und technisch ausgefeilten Fahrzeuge, wie sie im Innenhof der Kammer präsentiert wurden, nichts zu tun. Sie sind im Gegenteil – da individuell anpassbar für jeden Zweck – Vorreiter für neue (Verkehrs-)Wege. Denn die „eine Lösung“ wird es beim Thema Mobilität nicht geben.

Auch Ingo Pähler, Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement, sieht im Lastenrad ein konkurrenzfähiges Verkehrsmittel, welches sozusagen eine „katalytische Funktion“ in der urbanen Verkehrsentwicklung besitze, mit Signalwirkung für private wie für gewerbliche Nutzer. Vertreter von Herstellern wie Punta Velo belegten dies mit den unterschiedlichsten Praxisbeispielen aus der Wirtschaft. Sie stellen seit einigen Jahren eine signifikant zunehmende Nachfrage fest.

Handfeste wirtschaftliche Vorteile

Nicht nur Umwelteffekte wie Emissionsminderung, Lärmvermeidung und besserer Verkehrsfluss lassen sich in Untersuchungen wissenschaftlich nachweisen, auch Ersetzbarkeit oder Fahrleistung können genau ermittelt werden, erklärte János Sebestyén von der Verbraucherzentrale NRW. In punkto Kosten, Zeit und Planbarkeit bringen sie handfeste wirtschaftliche Vorteile. Man gewinnt neue Kundengruppen und die auffälligen Werbeflächen bringen zusätzliches Marketingpotenzial. Um die eigene Entscheidung zu erleichtern, sind entsprechende Kostenrechner im Netz verfügbar. Gewerblich genutzte Lastenräder werden übrigens mit bis zu 30 Prozent des Anschaffungspreises vom Bund gefördert. Da Lasten-E-Bikes im Gegensatz zu nicht elektrifizierten Lastenrädern als Maschine gelten, sind einige Besonderheiten zu beachten, auf die Stephan Berendt vom ADFC hinwies, insbesondere beim Arbeitsschutz und der Versicherung.

Grundsätzlich sind die Bikes für zahlreiche Gewerke wie Bäcker, Schreiner, Maler und Lackierer geeignet, besonders für kurze Strecken, häufige Zwischenstopps, schwierige Verkehrssituationen und kleinteilige Güter. Oft gegenüber dem Auto klar im Vorteil – mit dem Bike schafft man das 1,5-fache an Kundenbesuchen wie mit dem Sprinter. Dass der Einsatz für Handwerksbetriebe praktikabel ist und zudem gut ankommt, konnten Interessierte dann im direkten Gespräch mit Tischlermeister Dirk Schmidt oder Azubi Leonard Laux vom Schornsteinfeger-Betrieb Walter Lange erfahren. Beide freuen sich, dass sie bei Aufträgen nicht länger nach einem Parkplatz suchen als die Ausführung beim Kunden dauert. Für bestimmte Aufgaben wie Messungen reicht die Kapazität des Lastenrads völlig aus. Auf die vielen Besucher wirkte dies überzeugend: Als sinnvolle Ergänzung zum Fuhrpark und mit entsprechender Planung können Transportwege sogar effizienter gestaltet werden als vorher.

Nicht weniger als die „Neuorganisation der Mobilität als zentrale Aufgabe der Unternehmensführung“ forderte entsprechend Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, abschließend. Enorm wichtig sei dies auch fürs Image und zur Rekrutierung von Mitarbeitern.

Kerkmann Frauke HWK Düsseldorf

Frauke Kerkmann

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