Ben Röttelbach sitzt auf einem Dachstuhl
HWK Düsseldorf

Jahresbestmeister 2022Ben Röttelbach, Dachdecker

Ben Röttelbach war 25 und gerade zum zweiten Mal Vater geworden, als er das Material zusammenhatte, um sein Meisterstück zu beginnen. Die Aufgabe: „Eine linke Hauptkehle aus Schiefer mit zwanglosem Übergang,“ erinnert sich der in Wermelskirchen aufgewachsene Spross einer bergischen Dachdeckerfamilie. Für Fachfremde: Es galt, eine innenliegende Nahtstelle bei einer einspringenden Gebäudeecke einzudecken. Das gelang ihm in exzellenter Sorgfalt – wie Ben auch die übrigen drei Teile der Meisterprüfung mit Bravour bestand. Ergebnis: Ben Röttelbach ist Jahresbester Absolvent der Meisterprüfungen an Rhein und Ruhr des Jahres 2022 in seinem Bauhandwerk, hat 34 ebenfalls erfolgreiche Jungmeisterinnen und Jungmeister mit seinem Notenschnitt hinter sich gelassen.

Ein Hauptgrund für das Top-Prüfungsergebnis: Ben liebt, was er tut. „Was ich jeden Tag besonders genieße: Draußen arbeiten, mit schöner Aussicht und Kollegen, mit denen man den Spaß teilt – genial!“ Vor allem, wenn Ben auch noch mit Schiefer arbeiten kann. „Ich komme halt aus dem Bergischen, wo dies Material ganze Ortsbilder prägt! Aber auch das Verkleiden mit verschiedenen Metallen ist absolut mein Ding.“

„Kein Dach, keine Herausforderung ist wie die andere. Und dieser Beruf gibt mir die Freiheit, mich auszuleben.“

Ben Röttelbach bei der Arbeit an einem Dachstuhl
HWK Düsseldorf

Einfach und glatt lief dennoch auch für Ben Röttelbach längst nicht Alles. Im Gegenteil: „Zu Beginn der Meisterschule hatten meine Frau und ich bereits einen 15 Monate alten Sohn und sie war im fünften Monat mit dem zweiten Sohn schwanger, der dann während der Meisterschule kam. Außerdem hatte ich noch mit den Folgen meiner Krebstherapie anderthalb Jahre zuvor zu kämpfen.“ Dazu mußte die Meisterfortbildung während der Corona-Pandemie selbst wiederholt vom Präsenz- in den Online-Modus wechseln, „das war schon ein Lern-Erschwernis“, gibt Ben zu.

Der Prüfungserfolg des Jahresbestmeisters ist unter diesen Umständen doppelt eindrucksvoll. „Das habe ich nicht zuletzt dem Teamwork der gesamten Familie zu verdanken,“ merkt Röttelbach dazu an. Nur durch die tolle Unterstützung von zuhause konnte ich das alles meistern!“