Jahresbestmeister 2023Benjamin Nils Ritzenhoff, Dachdecker
Wenn ein Dachdecker verrät, dass er anfangs mit Höhenangst zu kämpfen hatte, lässt das aufhorchen. Wenn dieser dann die Meisterfortbildung als Bester seines Jahrgangs abgeschlossen hat, ist die Überraschung perfekt!
Alles fing damit an, dass Benjamin Ritzenhoff von seinem künftigen Arbeitgeber gefragt wurde, ob er nicht Lust hätte, bei ihm die Ausbildung zum Dachdecker zu machen. Und auf dessen Einwand, dass er nicht schwindelfrei sei, ganz ruhig antwortete: „Das bekommen wir schon in den Griff.“ Und so war es auch. Im Laufe der Zeit und vor allem durch konsequente Arbeitssicherheit überwand er die Unsicherheit in der Höhe.
„Dadurch, dass man in der Schule zu einer akademischen Laufbahn angehalten, ja fast gedrängt wird, entstand über die Jahre der Irrglaube, dass das Handwerk beruflich und gesellschaftlich weniger wert ist. Dies entspricht aber nicht der Wirklichkeit.“
Die Erfolgsgeschichte, die hier ihren Anfang nahm, dauert bis heute an: Es ist geplant, dass Benjamin Ritzenhoff die Firma Ellinghoven in Kerken, wo er seine Ausbildung gemacht hat und in der weiterhin „Teil des Teams ist und sehr gerne arbeitet“, übernehmen soll. Die Einarbeitung läuft gerade.
Dazwischen lagen nicht nur Ausbildung und Gesellenprüfung, sondern auch der Respekt vor dem Meister, obwohl er sowohl von seinem Arbeitgeber als auch von seiner Frau immer dazu ermutigt wurde. Die kleine Verzögerung bedauert Ritzenhoff rückblickend jedoch nicht, weil er so reichlich Berufserfahrung sammeln konnte.
Die Perspektiven in seinem Handwerk bewertet der Dachdeckermeister durchweg positiv. Das Gewerk werde auf lange Sicht stark gefragt sein – sowohl bei Neubauten als auch bei Bestandsgebäuden. Entsprechend setze auch sein Betrieb alles daran, für den eigenen Bedarf auszubilden, um den Auftragsanfragen gerecht zu werden. Und „um eine neue Generation an Handwerkern auszubilden“.