Rolf Meurer, Sandra Heidefeld, Frank Dziallas, Finnja Graulich und Andreas Ehlert
Wilfried Meyer
(v. l.): Kreishandwerksmeister Rolf Meurer; Sandra Heidefeld, Kaufm. Leitung/Geschäftsleitung, Auto Nagel Nettetal GmbH & Co. KG; Frank Dziallas, Geschäftsleitung, Auto Nagel Nettetal GmbH & Co. KG; Finnja Graulich und Kammerpräsident Andreas Ehlert

13. Dezember 2022Finnja Graulich ist Lehrling des Monats Dezember

Die angehende Kfz-Mechatronikerin Finnja Graulich händelt die Technik von Trucks jeder Größe und zeigt im Schwerpunkt Nutzfahrzeuge bereits in der Lehre beste Performance in Theorie und Praxis.

Unter den gut 20.000 Auszubildenden des Handwerks an Rhein, Ruhr und Wupper finden sich zahlreiche junge Persönlichkeiten, die ihre Ausbilderinnen und Ausbilder begeistern: aufgrund einer weit überdurchschnittlichen Begabung, weil sie ihren Berufswunsch sehr konsequent verfolgen, weil sie bereits früh Verantwortung übernehmen oder auch, weil sie auf ihrem Weg besonderen Erschwernissen trotzen. Die Handwerkskammer Düsseldorf und die Kreishandwerkerschaften im HWK-Bezirk haben es sich zur Aufgabe gemacht, mit der gemeinsamen Auszeichnungsreihe „Lehrling des Monats“ solche Talente, aber auch förderliche Rahmenbedingungen in den Ausbildungsunternehmen in der ganzen Breite und Vielfalt des Berufespektrums sichtbar zu machen. „Lehrling des Monats“ Dezember 2022 ist Finnja Graulich, Auszubildende im (nominell) 4. Lehrjahr zur Kraftfahrzeug-Mechatronikerin im Schwerpunkt Nutzfahrzeugtechnik.

HWK-Präsident Andreas Ehlert und Kreishandwerksmeister Rolf Meurer überreichten am Dienstag im Rahmen einer presseöffentlichen Feierstunde im Ausbildungsunternehmen Auto Nagel Nettetal GmbH & Co.KG die Auszeichnungsurkunde und eine Uhr in den Farben der Imagekampagne des Gesamthandwerks. Auch Landrat Dr. Andreas Coenen ließ es sich nicht nehmen, vor Ort persönlich zu gratulieren.

Azubi Finja Graulich rockt die Lkw-Werkstatt

Die 20jährige „ist in der Tat eine ausgesprochene Hoffnungsträgerin für das Handwerk – nicht nur für das Lkw-Werkstatt- und Fahrzeughandelsunternehmen, das sie zur Berufsreife führt, sondern darüber hinaus als Vorbild für andere junge Frauen, die mit dem Berufseinstieg in einem technischen Handwerksberuf liebäugeln“, betonte Ehlert in seiner Laudatio. Finnja Graulich ist eine von nur elf weiblichen Auszubildenden im Regierungs- und Kammerbezirk Düsseldorf, die aktuell als Berufsziel die Reparatur und Wartung von Lkws als Berufsziel anpeilt.

„Finnja ist enorm anstellig, in allem. Sie ist schulisch eine Klasse für sich, aber auch im praktischen Herangehen schon sehr ausgefuchst,“ pries auch ihr Ausbilder, Michael Terhaag, die früh exzellente Performance der Junghandwerkerin. „Finnja löst eine gestellte Aufgabe!“ „Und für schwere Lasten wie die bis 35 Kilo schweren Bremsschläuche gibt es Hebezeug und arbeitet man hier in Teams an den Trucks“, ergänzten Sandra Heidefeld und Frank Dziallas von der Geschäftsleitung der Nagel-Gruppe gute Argumente für eine Berufswahl im Nutzfahrzeugservice.

„Für Finnja ist es selbstverständlich, methodisch vorzugehen. Sie sagte uns, sie habe in ihrer Schulzeit im Gymnasium vor allem gelernt, wie man lernt. Dass das stimmt, stellt sie hier jedenfalls Tag für Tag unter Beweis“, arbeitete Ehlert in seiner Laudatio hervorstechende Merkmale in der Arbeitseinstellung der Auszubildenden heraus: Im Vertrauen auf den Erfolg gründlicher Analyse lasse sie „nicht locker, bis der Fehler gefunden ist. Dranbleiben, wenn es mal nicht läuft, bis es läuft, ist Finnjas Devise,“ so Ehlert.

Sorgfältige Prüfdiagnostik ist wichtigstes Werkzeug

Die leistungsstarke Auszubildende bestätigt die Zuschreibung: „Mein Erfolgsrezept ist die gründliche Diagnose. So reicht es beim Lkw beispielsweise oft nicht mehr, eine leere Batterie einfach auszutauschen. Viele neuere Fahrzeuge müssen dann über eine Spezialsoftware digital erst noch lernen, dass sie einen neuen Akku haben“, fand Finnja ein konkretes Beispiel.

„Als die Handwerkskammer die Kreishandwerkerschaft Niederrhein nach vielversprechenden Auszubildenden für die gemeinsame Auszeichnungs-Reihe angefragt hat, war die Rückmeldung aus Reihen der Innungs-Lehrlingswarte ganz schnell: Finnja!“, konnte Kreishandwerksmeister Meurer in seiner Lobrede von einem einhelligen Votum im Auswahlprozess zugunsten der Kandidatin berichten – und steuerte eine weitere Beobachtung bei: „Finnja zeigt Ehrgeiz, hat als Abiturientin und aufgrund ihrer Leistungsstärke bereits ein Lehrjahr überspringen können. Und sie ist zielstrebig, „habe ‚klare Vorstellungen auch bezüglich ihrer Zukunft im Kfz-Handwerk‘, werde im Januar übernommen, möchte dann zunächst mehr Erfahrung im praktischen Bereich sammeln, um später möglichst selbst Meisterin zu werden“, fasste der Kreishandwerksmeister weitere auszeichnungswürdige Merkmale zusammen, die dem Auslober von Ausbilder- und Dozentenseite und von Seiten der Aspirantin zugetragen worden waren.

„Manche Tricks und Kniffe kommen erst über die Jahre“, bestätigt Finnja Graulich die Entscheidung, den nächsten (Quali-)Schritt nicht zu übereilen. Kein Wunder, dass Finnja Graulich, die nach eigenen Worten für ihre Berufsentscheidung viel Rückenwind von zuhause erfahren hat („Meine Eltern sind selbst gelernte Kfz-Mechaniker“), mit ihrer reflektierten Herangehensweise aktuell auf Kursziel „Einser-Abschluss“ vor ihren Gesellenprüfungen im Dezember und Januar steht.

Kein Abschluss ohne Anschluss: Nach Gesellenprüfung winkt Dauerarbeitsplatz

Das Ausbildungsunternehmen habe „sehr gut daran getan, sich der Dienste einer so tollen Kraft bereits jetzt vertraglich für eine Festanstellung zu sichern“, betonte Meurer, der im Übrigen die gesamte Performance des Unternehmens in der Nachwuchssicherung würdigte: „Ausbildungs-Engagement und -Erfolg stimmen bei Auto Nagel. Und mehr als das: Alleine am Standort Nettetal sind in den letzten 20 Jahren 105 Azubis und weitere drei Schulabgänger in Einstiegsqualifizierungs-Maßnahmen unterwiesen worden. An allen vier Firmenstandorten im Kammerbezirk zusammengerechnet hat die Unternehmensgruppe Nagel in dieser Zeit mehr als 230 Jugendliche in Ausbildung gehabt oder aktuell in Ausbildung.“

Am Firmenstandort Kempen wird die künftige Kfz-Fachkraft nach bestandener Gesellenprüfung voraussichtlich im Nutzfahrzeugsegment der Sprinter-Klasse arbeiten. Die angestrebte Kontinuität – sie ist auch aus Sicht des „Lehrlings des Monats“ ein logischer Schritt: „Die Ausbildung hier läuft wirklich rund!“ – Auch privat spielt das Handwerken eine große Rolle, dann aber in kreativer Mission: So hat Finnja mit Freundesunterstützung jüngst in Eigenregie einen Sprinter zu einem Wohnmobil umgebaut. Ganz nebenbei betreut die vielseitige Auszubildende außerdem mehrere Hunde, Katzen und Laufenten und hält einen Nutzgarten in Schuss. Für die Feierschar an der Ehrung Anlass zu einem vernehmlichen weiteren „Wow!“.

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