Ein Azubi und ein Ausbilder in der Kfz-Werkstatt vor geöffneter Motorhaube.
amh-online.de/Manfred Grünwald

30. April 2024Gute bis sehr gute berufliche Chancen dank Qualifikation zum Meister

Aussicht auf höheres Einkommen und berufliches Fortkommen Hauptanreize zur Fortbildung

82 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker, die eine Meisterfortbildung im größten Handwerkskammerbezirk Nordrhein-Westfalens erfolgreich durchlaufen haben, schätzen ihre beruflichen Chancen auf Basis der erworbenen Qualifikation als „sehr gut“ oder „gut“ ein, bestätigt eine Umfrage der HWK Düsseldorf unter 990 Absolventen ihrer Meisterschulen.

Bei einer vorangegangenen Umfrage der gleichen Kammer vor 15 Jahren hatten noch 74,9 Prozent des damaligen Jungmeisterjahrgangs die Frage nach ihrer persönlichen Zukunft als Handwerksmeisterin oder -Meister mit „gut“ beantwortet. Insbesondere die Aussicht auf ein höheres Einkommen (66,6 %) und auf bessere Aufstiegschancen in ihrem Beruf (56,8 %) motiviert Gesellinnen und Gesellen heute, sich im Schnitt acht Jahre nach Schulabschluss einer aufwändigen Bildungsanstrengung im Umfang von 1500 Lehrgangsstunden zu stellen und den bedeutendsten Aufstiegsfortbildungs-Titel des beruflichen Qualifizierungsweges zu erwerben. Dazu passt, dass die Befragten als weitere starke Antriebe für den Gang zur Meisterschule nennen, ein Top-Level an Fachwissen und Skills im erlernten Metier erlangen (56 %) und sich selbst beweisen (51 %) zu wollen.

Dagegen hat als Ausgangsmotiv, sich mit dem Meistertitel gezielt bessere Erfolgsvoraus-setzungen als Selbstständiger anzueignen (21,4 %), gegenüber der Vorläuferbefragung von 2009 an Bedeutung verloren (damalige HWK-Umfrage: 36 Prozent). Diese Veränderung korrespondiert mit einer aktuell rückläufigen Neigung im Jungmeisterjahrgang, seine geschäftlichen Ideen auf eigene Rechnung und Risiko voranzutreiben. Der Anteil der Befragten, die gründen wollen oder bereits selbstständig sind, sank unter die langjährig überschrittene 50-Prozent-Marke auf 49 %.

Ein in früheren Jahren beobachteter Geschlechts-Unterschied in der Wagnisbereitschaft der Meisterqualifizierten hat sich neuerdings nivelliert: Der Anteil der Meisterinnen mit unternehmerischer Wagnisbereitschaft ist heute prozentual genau so hoch wie bei ihren männlichen Pendants. Am stärksten ist der Drang in die berufliche Unabhängigkeit im Ausbaugewerbe ausgeprägt: Hier bekunden nur 17,9 Prozent der befragten branchen-zugehörigen Meisterinnen und Meister, dezidiert kein Interesse an einer Zukunft in unternehmerischer Selbstständigkeit zu haben.

Ob als Angestellte oder (künftige) Selbstständige: Die soeben erfolgreich meistergeprüften Nachwuchsführungskräfte bleiben auch nach ihrer jüngsten Qualifizierungs-Anstrengung unverdrossen bildungsaffin: Satte 90 Prozent der Jungmeisterinnen und Jungmeister des Jahres 2023 bestätigen, aktuell weiteren Fortbildungsbedarf zu haben. Dabei liegt das Bedürfnis an gezieltem Kompetenzaufbau in Digitalisierung (52%) noch vor dem Interesse an vertiefendem Input in Unternehmens- (46%) und in Personalführung (39 %) bzw. an weiterer Fachkunde in Innovationssteuerung (33 %) und Nachfragesteigerung (22%). 

 

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