Phthalate in Kindertagesstätten
In einem Zeitraum von sechs Monaten wurden in 63 Kindertagesstätten über einen Tag lang die in der Raumluft befindlichen Phthalate gesammelt und gaschromatografisch (GC-MS) analysiert. Daneben wurden ausgesuchte Raumklimaparameter, wie der Kohlendioxidgehalt, die Temperatur, die relative Feuchte, und die Feinstaubgehalte (Größenfraktion PM 10 und PM2,5) in der Raumluft bestimmt. Am Ende eines Tages wurde zusätzlich der sedimentierte Bodenstaub im Gruppenraum mit Hilfe eines Bodenstaubsaugers über einen speziellen Filter beprobt und auf den Weichmachergehalt hin untersucht. Weiteres Untersuchungsmaterial waren Urinproben von 663 Kindern, die am Abend durch die Eltern der Kinder gesammelt wurden. Messgrundlage der Urinprobe waren 10 Metabolite (Stoffwechselprodukte) der Phthalatdiester, die flüssigkeitschromatographisch (LC-MS/MS) bestimmt wurden.
In den Kindertagestätten wurde eine mit der vorangegangenen BUND-Studie vergleichbare Belastung ermittelt. Nur in wenigen Urinproben konnte eine Überschreitung der duldbaren täglichen Aufnahmemenge nachgewiesen werden. Letztendlich kam man zu dem Schluss, dass die Messergebnisse für die Hausstaubproben nicht geeignet sind, um gesundheitliche Risiken in Bezug auf die Weichmacher abzuschätzen. Vielmehr seien Untersuchungen der tatsächlich von den Kindern aufgenommenen Phthalatgehalte aus dem Hausstaub in Beziehung zur Aufnahmefähigkeit durch den "Verdauungsapparat" zu prüfen.
Eine detaillierte Zusammenfassung der Studie ist im Internetportal der Stadt Berlin verfügbar. Weiterführende Informationen zu Weichmachern bieten die Internetseiten des der Verbraucherzentrale NRW, des Umweltbundesamtes und dem Bundesinstitut für Risikobewertung.