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HWK Düsseldorf

Pressemitteilung Nr. 61 vom 4.11.2019Mehr Gewerbeflächen in Innenstädten!

Im Regierungsbezirk Düsseldorf werden die Gewerbeflächen für Handwerk und Mittelstand knapp. „Die Flächennot gefährdet die Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe und erschwert Gründungen, auf die wir zur Steigerung der Innovationskraft und Sicherung der Arbeitsplätze dringend angewiesen sind“, betonte Dr. Axel Fuhrmann, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf am Montag auf einer Pressekonferenz in der Landeshauptstadt.

„In einigen Städten gibt es faktisch keine verfügbaren Gewerbeflächen mehr. Besonders dramatisch ist die Lage im Ruhrgebiet – zum Beispiel in Essen“, hob Fuhrmann hervor. „Es ist deshalb wirklich ein politischer Offenbarungseid, dass der Regionalverband Ruhr mit dem dringenden notwendigen Regionalplan gescheitert ist. Das ist schlichtweg Behördenversagen.“

Die Erwartung des Handwerks ist klar: „Ein neuer Regionalplan muss schnell kommen, und er muss dringend neue Gewerbeflächen ausweisen, sonst kommt die Region nicht aus der Problemzone heraus“, so Fuhrmann.

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Wohnbebauung bremst Betriebe aus

Sorgen bereitet dem Handwerk in der Region aber auch, dass in den Ballungszentren Handwerk aus innerstädtischer Lage herausgedrängt wird. Alarmmeldungen durch an ihren Standorten gefährdete Mitgliedsunternehmen haben derart zugenommen, dass die HWK ihre Beratungskapazitäten aufgestockt und Forscher des Instituts für Städtebau und Stadtplanung (ISS) der Universität Duisburg - Essen auf das Problem angesetzt hat. Diese bestätigten nun auf Basis einer Exploration der Entwicklung in ausgewählten Stadtquartieren den Vertreibungsdruck auf quartiersansässiges Handwerk und Gewerbe voll umfänglich.

Die kommunalpolitische Priorität liegt in Düsseldorf und – so die Erfahrung der Standortberater der HWK - auch in allen anderen wachsenden Städten im Kammerbezirk ganz eindeutig auf dem Wohnungsbau. Die Verdichtung der Innenstädte durch näher rückende Wohnbebauung führt zu Nutzungskonflikten und bremst Betriebe aus, die sich am vorhandenen Standort erweitern wollen. „Oft bleibt da nur der Ausweg aus der Stadt an den Rand oder, wegen der Flächenknappheit im gesamten Ballungsraum, sogar in entfernteres Umland. Das widerspricht klar dem städtebaulichen Leitbild der kurzen Wege und sorgt für noch größere Verkehrsbelastungen“, so Fuhrmann. „Wer die Verkehrsprobleme im Ballungsraum Düsseldorf lösen will, sollte nicht noch Öl ins Feuer gießen, sondern dafür sorgen, dass auch in innerstädtischen Lagen Handwerk und anderes Gewerbe angesiedelt bleiben kann.“

Für Fuhrmann und die Kammer ist dies auch eine Frage der Lebensqualität der Großstädte: „Die Bürger müssen alle notwendigen Dienstleistungen und Produkte auf kurzem Wege erreichen können, und die Handwerksbetriebe müssen kurze, staufreie Wege zu ihren Kunden haben. Charakter und Individualität unserer Städte lassen sich nur erhalten, wenn Wohnen und Arbeiten organisch miteinander verbunden sind. Sonst veröden unsere Städte.“ Sorge bereitet dem Handwerk zudem, dass die Stadt immer häufiger jahrzehntealte Gewerbe- und Industriegebiete in Wohngebiete umwidmet, die dann als dringend benötigte Ausweichflächen für innerstädtische Gewerbebetriebe wegfallen.



Weitere Berichte in den Medien

FAZ, 5.11.2019: "Handwerker fühlen sich verdrängt"

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